In Währing wurden an drei Erhebungstagen insgesamt 96 Kärtchen ausgefüllt. Die Befragungen
zeigen, dass mehr als ein Drittel der befragten Personen in Währing deutlich positive Assoziationen mit dem Sommer in der Stadt verbindet, wobei häufig Begriffe wie cool, Spaß, abenteuerreich oder angenehm genannt wurden. Vor allem für Kinder und Jugendliche ist der Sommer dabei sehr stark mit den Ferien verknüpft und vermutlich auch daher überwiegend positiv besetzt. Klar negativ äußerten sich dagegen etwa 24% der befragten Personen, mit Schlagwörtern wie anstrengend, erdrückend, quälend oder unerträglich.
Auffallend ist, dass ältere Menschen in Währing den Sommer in der Stadt nicht grundsätzlich öfter negativ empfinden, allerdings häufig ein an die Hitze angepasstes Verhalten angaben, wie etwa das Meiden der Mittagshitze, das Beschränken der Wege auf das Wohnumfeld oder die Reduktion der Aktivitäten auf das Nötigste. Nur vereinzelt wurden in Verbindung mit hohen Temperaturen gesundheitliche Beschwerden und Müdigkeit angeführt.

Die überwiegende Mehrheit der Befragten hält sich bei heißen Temperaturen gerne am Wasser auf und verbringt Zeit mit Aktivitäten im Freien und in der Natur. Besonders hervorzuheben ist dabei die Bedeutung von Naherholungsgebieten wie der Donauinsel oder dem Wienerwald sowie von Freibädern, die in Gesprächen sehr häufig als wichtige Aufenthaltsorte im Sommer genannt wurden, während auf konkrete Orte innerhalb des Bezirks kaum Bezug genommen wurde. Eine Ausnahme stellen hier die Antworten der über 60-jährigen Befragten dar, die bei Hitze mehrheitlich Orte im direkten Wohnumfeld oder wenn vorhanden die privaten Freiräume aufsuchen, längere Wege eher vermeiden und demnach besonders auf hitzeangepasste Freiräume im Bezirk angewiesen sind. Mehrmals wurde von Befragten auch das vermehrte Trinken von Wasser bei Hitze als wichtigen Punkt angegeben, was bei Aktivitäten im Freien die Notwendigkeit von ausreichend Trinkmöglichkeiten unterstreicht.
Aus den Befragungen geht des Weiteren hervor, dass vor allem Personen, die unter hohen Temperaturen leiden, sich bei Hitze bevorzugt in Parks, in den Wald, allgemein in den Schatten oder aufs Land zurückziehen, beziehungsweise nach Möglichkeit auf Urlaub fahren. Insgesamt gaben nur wenige an, über einen privaten Freiraum, wie Garten oder Terrasse zu verfügen, der im Sommer als kühler Aufenthaltsort genutzt werden kann, wodurch eine qualitativ hochwertige und an die sommerliche Hitze angepasste Gestaltung des öffentlichen Raums vor allem in den dicht bebauten Quartieren umso wichtiger erscheint. Anknüpfungspunkte für empfohlene Kühlungsstrategien in Währing:

  • Engmaschiges Netz an schattigen Aufenthaltsplätzen
  • Anpassung der Wege (Schatten, Wasserelemente, Trinkwasser,…) um Alltagswege bei Hitze zu erleichtern
  • Attraktive ÖV-Anbindung an Naherholungsgebiete (v.a. Donauinsel und Wienerwald) und Schwimmbäder

In Wolkersdorf wurden im Zuge der Erhebungen insgesamt 25 Aktivierungskärtchen ausgefüllt.
Die Einstellung der befragten Personen in Wolkersdorf unterscheidet sich deutlich von den Ergebnissen in Wien Währing. Ungefähr die Hälfte, in erster Linie ältere Menschen, assoziiert mit dem Sommer in der Stadt negative Eigenschaften wie unangenehm oder zu heiß. Nur 16 Prozent, jüngere Menschen im Alter von 5 bis 48 Jahren, machten deutlich positive Angaben.

Ob diese Unterschiede vorrangig an den Altersgruppen der Befragten oder an der anderen Umgebung festzumachen sind, lässt sich aufgrund der relativ geringen Datenmenge nicht eindeutig ableiten. Aussagen wie „hier am Land hat es eine angenehme Hitze“ oder „Sommer in der Stadt ist für mich etwas Unbekanntes“ zeigen allerdings, dass Wolkersdorf zumindest teilweise im Vergleich zu Wien als weniger städtisch wahrgenommen wird und der Sommer in der Stadt nicht unbedingt zum Alltag aller Wolkersdorfer gehört. Er scheint für viele etwas mehr oder weniger Vermeidbares, teilweise auch etwas Fremdes zu sein. So gab auch keine/r der Befragten in Wolkersdorf an, bei hohen Temperaturen aufs Land zu fahren. Orte die bei Hitze vermehrt aufgesucht werden sind wie auch in Währing vielfach Schattenplätze im Freien und Schwimmbäder. Auffallend ist dabei allerdings, dass hier private Freiräume, wie Gärten und Pools, teilweise auch die kühle Wohnung eine größere Bedeutung einnehmen, während öffentlich zugängliche Freiräume weit weniger oft genannt wurden. Anknüpfungs-punkte für empfohlene Kühlungsstrategien in Wolkersdorf:

  • Baumpflanzungen:
  • Baumkarree für den Marktplatz bis zum Schanigarten der Wirtin Fr. Grossauer,
  • Baumreihe in der Hauptstraße verlängern bis zum Schloßpark,
  • Gestaltung mit Wasser (Wasserdüsen) am Hauptplatz